Astrographenhaus
Spektroheliographenhaus
Sonnenturm

 

Das Hainberg-Observatorium – unsere Sternwarte

Die Instrumente (Stand 2019)

Der Astrograph mit einem Cooke-Triplet-Objektiv korrigiert auf 430 nm mit 340 mm Öffnung und         4130 mm Brennweite, randscharfe Aufnahmen bis 760 nm.

Das Leitrohr,  Achromat, Zweilinser Refraktor nach Fraunhofer mit 250 mm Öffnung und 4140 mm Brennweite, es wird mit einem Objektivfilter auch zur Sonnenbeobachtung genutzt, der original Okularauszug wurde vorübergehend ausgebaut und gegen einen modernen 3 Zoll Okularauszug mit 3 Zoll Zenitprisma ausgetauscht. Somit kann auch das originale 80 mm Okular am Zenitprisma eingesetzt werden. Die Okulare von 80 mm bis 4 mm Brennweite haben 3, 2 und 1 ¼ Zoll Steckmaß.

Das komafreies Spiegelteleskop (Schmidtspiegel)  mit sphärischem Hohlspiegel ϕ 500 mm frei, Korrektionsplatte  ϕ 360 mm und 2000 (genau 1993,5) mm Brennweite. Mit der Schmidtkamera stand nun ein Instrument mit einem deutlich günstigeren Öffnungsverhältnis zur Verfügung d.h. f 5,5 zu f 12 bei dem Astrograph oder f 16 bei dem Leitrohr was die Belichtungszeiten erheblich verkürzte; zudem hat die Schmidtkamera ein gut doppelt so großes  Gesichtsfeld wie die  beiden Refraktoren. Bei diesem Instrument handelt übrigens sich um die erste von der Firma Zeiss gebaute Schmidtkamera. Der Erfinder dieses Systems, der Optiker Bernhard Schmidt *11.04.1875 † 01.12.1935 hatte noch 1935 seine Mithilfe zum Bau des Instruments angeboten, doch er verstarb noch in dem Jahr in Hamburg. Sein erstes komafreies Teleskop baute Bernhard Schmidt 1930 für die Hamburger Sternwarte.

Zeissrefraktor AS 63/840 mit Sonnenfilter h α von Coronado 60 mm

Refraktor, Zweilinser als Sucher von Skywatcher 120/600

Die Kuppel hat einen Durchmesser vom 8 m. Die Hebebühne kann um 2 m angehoben werden und trägt 2 t. Derzeit kann die Hebebühne nicht bewegt werden, da von einem Kegelrad an der Nordsäule zwei Zähne herausgebrochen sind. Die Kegelräder konnten bereits als Paar wieder neu angefertigt werden. Zurzeit wird aber noch an einer großen Bronzemutter gearbeitet, die eines der Kegelräder an der Spindelstange bewegt.

Unterhaltungsarbeiten an den Gebäuden durch die AVG   

Die wissenschaftliche Nutzung im eigentlichen Sinne wurde für das Astrographenhaus Ende der 1950 er und für den Sonnenturm Mitte der 1960er Jahren aufgegeben. Beide  Einrichtungen wurden in der Folge von der Universität Göttingen nur noch im Rahmen der Ausbildung der Studentinnen und Studenten genutzt. Ferner wurde im Sonnenturm, also hier vor Ort, technisches Gerät für den Einsatz an anderen Standorten getestet. Der Aufwand an Bauunterhaltung durch das Land Niedersachen wurde daher auch auf ein absolutes Minimum reduziert. An den Fassaden wurden, wenn überhaupt, nur Flickarbeiten vorgenommen. 

Da die AVG seit 2005 bereits das Observatorium mit Erlaubnis des Landes Niedersachsen nutzen und öffentliche Führungen anbieten durfte, übernahm die AVG im Gegenzug die Hausmeistertätigkeiten und führte kleinere Unterhaltungsarbeiten durch. Die Eingangstreppen z.B. hatten keine Handläufe. Die Außenbeleuchtung war schlecht bzw. nicht vorhanden und wurde verbessert. Nach dem Erwerb wurden die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen in der Reihenfolge ihrer Dringlichkeit in Angriff genommen. Bisweilen mussten aber auch nicht so dringende bauliche Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen wegen dringender Arbeiten an den technischen Anlagen, die häufig Wochen dauerten, zurückgestellt werden. Bei allen Arbeiten wurde aber immer darauf geachtet, dass der Führungsbetrieb nicht unterbrochen werden musste. Beschrieben werden nun die wichtigsten Arbeiten an den Gebäuden. Kleinere Unterhaltungs- und Reparaturarbeiten finden praktisch laufend statt.

2008 Der Kuppelspalt am Astrographengebäude wurde saniert.

2009/10 Die Fassade des Astrographenhauses wurde ausgebessert und gestrichen. Die Dachhaut der Aussichtsterrasse sowie die Fensterläden wurden gestrichen. Das Dach des Spektroheliographenhaus wurde grundsaniert. Schalung wurde ausgebessert, Dachpappe und Schweißbahn erneuert. Das Stahlgerüst wurde instand gesetzt. Der linke hintere Stützträger war durch einen umgestürzten Baum auf 45° abgeknickt und hatte das Fundament zerstört. Die Fassade (Stein, Holz und Stahl) wurde komplett saniert.

2013 Der Keller des Sonnenturms wurde freigelegt und  isoliert. Doppelter Anstrich und Noppenbahn. Eine neue Drainage wurde eingebaut. Der Eingangsbereich wurde neu gestaltet.

2014 Am Sonnenturm wurden die Dachrinnen und Fallrohre komplett erneuert. Während des Winters 2013/14 waren Fallrohre, die völlig mit Laub verstopft waren, durch den Frost geborsten. In der frostfreien Zeit lief das Regenwasser an der Fassade herab und fror dann wieder zu einer dicken Schicht, sodass sich innen bereits der Anstich und teilweise der Putz löste. Der Kuppelpalt im Sonnenturm musste wieder gangbar gemacht werden.

2015/16 Bei den Arbeiten 2014 wurde festgestellt, dass die Fassade insgesamt 500 m² des Sonnenturms komplett saniert werden musste. Lose Farbe und loser Fugenmörtel war zu entfernen. Das Mauerwerk musste großflächig neu verfugt werden. Eine Grundierung wurde aufgetragen und die Fassade mit Silikatfarbe gestrichen. Zuvor erfolgte eine ausführliche Beratung durch einen Malermeister. Durch die finanzielle Unterstützung der Sparkassenstiftung Hannover war es möglich ein Gerüst für den Verein anzuschaffen und diese umfangreichen Arbeiten in Eigenleistung zu erledigen. Dabei wurden auch gleich alle Fenster, 30 Doppelfenster und 5 Einfachfenster und die Rollladen an allen Fenstern gestrichen. Alte Graffiti wurden entfernt. Eine neue Sonnenuhr wurde angebracht. 

2017 Auf der Aussichtsterrasse wurden zwei Säulen mit Fundamentplatte für zusätzliche Fernrohre gebaut. Die Kuppel des Astrographenhauses kann auf der Ost- oder der Westseite geöffnet bzw. geschlossen werden. Da sie vermutlich wegen der Treppe überwiegend auf der Westseite geschlossen wurde, hatten sich an der Innenseite auf der tagsüber sonnenabgewandten Seite großflächig Stockflecken gebildet. Durch die oft hohe Luftfeuchtigkeit in der Kuppel, waren Die Stahlträger und Eisenbeschläge teils stark angerostet. Die Kuppel wurde daher  innen komplett saniert. Auch diese Arbeiten waren nur mit dem eigenen Gerüst möglich. Von der Unterkante des Kuppelspaltes bis zum Fußboden (Hebebühne) sind es genau 7,20 m. Die Arbeiten wurden in den Sommermonaten gleich nach der Führung im Mai begonnen und durchgeführt, sodass das Astrographenhaus ab der Führung im August wieder genutzt werden konnte. Die gesamte Beleuchtung in der Kuppel Weiß- und Rotlicht wurde auf LED Betrieb umgestellt. Die Lackierung der Fernrohre wurde ausgebessert bzw. ergänzt. Ein neuer Computer für die Kuppel wurde angeschafft.