Der Sternenhimmel des Monats Oktober als PDF zum Download.

Merkur
bleibt im Oktober unbeobachtbar mit der Sonne am Taghimmel.

Venus
am Morgenhimmel tritt immer später über den östlichen Horizont: Am 1. noch um 04:16Uhr, um 04:45 Uhr am 15. und am Monatsletzten. Ihr Anblick zeigt eine Phase von 95% am Monatsende und einen Durchmesser im Teleskop von etwas über 10 Bogensekunden.

Mars
verabschiedet sich vom abendlichen Himmel. Am 1. geht der rote Planet um ca. 18:50 Uhr unter, die Sonne um 17:58 Uhr. Mars steht also bei Sonnenuntergang nur noch ca. 7 Grad über dem Horizont. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung um 18:28 Uhr steht Mars nur noch 3 Grad hoch.

Jupiter
im Sternbild Zwillinge verlagert seine Aufgänge weit in die 1. Nachthälfte hinein. Tritt der Riesenplanet am 1. noch um 23:04 Uhr über den Horizont, wird Jupiter am 15. schon um 22:30 Uhr sichtbar und am 31. um 21:32 Uhr. Jupiters Durchmesser im Teleskop wächst entsprechend von 35 Bogensekunden am 1. auf knapp 38 am 31. Oktober an. Seine Helligkeit erreicht bis zum 31. -2,3mag.

Saturn
im Sternbild Wassermann zehrt noch von seiner Opposition im Vormonat. Die Helligkeiten liegen um 0,8mag, seine Durchmesser im Fernrohr bei 18 Bogensekunden am Monatsende. Die Ringe sind zwischen -0,8 und –0,4° Grad geöffnet. Saturn geht am 1. um 05:23 Uhr unter, am 15. um 04:23 Uhr und am 31. um 03:15 Uhr.

Uranus
im Sternbild Stier steht etwa 4 Grad südlich der Plejaden. Seine Aufgänge profitieren von der jetzt früher erfolgenden Dunkelheit: Am 1. geht der 5,6 mag helle Planet um 18:49 Uhr auf und am 31. schon um 17:45 Uhr. Sein Durchmesser im Teleskop misst etwas unter 4 Bogensekunden. Uranusbahn im Jahr 2025.

Neptun
im Sternbild Fische kann fast die gesamte Nacht über beobachtet werden. Mit 7,8mag misst Neptuns Durch-messer im Teleskop etwas über 2 Bogensekunden. Durch den Meridian tritt der ferne Planet am 1. noch um 23:40 Uhr, am 31. Oktober dann um 21:40 Uhr.  Neptunbahn in 2025.

IAU-Definition für den Begriff „Planet“ (IAU: Internationale Astronomische Union): Ein Planet ist ein Körper, der ausschließlich um die Sonne und keinen weiteren Körper läuft. Seine Form erreicht annähernd kugelför-mige Gestalt. Seine Gravitation ist ausreichend groß, um seine Umgebung zu bereinigen. Er dominiert seine Umgebung also gravitativ.

Zwergplaneten im Oktober 2025

Ceres steht am 1. ca. 2 Grad westlich des Sterns Deneb Algenubi (3,4mag), nach Westen wandernd. Ceres‘ Helligkeit misst 8,1mag, sich bis Monatsende auf 7,6mag steigernd. Am 7. passiert sie den Stern Phi3 Cet (5,3mag) in nur 47 Bogenminuten nordwestlichen Abstand. Am 12. passiert die den Stern Phi2 Cet (5,2mag) in nur 8(!) Bogenminuten nordwestlichem Abstand. Am 30. steht Ceres dann 2 Grad westlich jenes Sternchens. Ceres‘ Kulminationen erfolgen um 0:41 Uhr am 1., um 23:29 Uhr am 15. und um 22:15 Uhr am 31.

Pluto steht gegen Ende der astronomischen Dämmerung am 1. um etwa 19:45 Uhr kurz vor seiner Kulmination, kann also noch beobachtet werden. Bis Ende Oktober haben sich die Bedingungen folgender-maßen geändert: Die astr. Dämmerung endet um 18:48 Uhr; Pluto kulminiert aber schon um 17:57 (dann 16,5 Grad Höhe) und steht dann immerhin noch 15,6 Grad hoch. 

 

IAU-Definition für den Begriff „Zwergplanet“: Ein Zwergplanet ist ein Körper der wie ein Planet ausschließlich die Sonne und keinen weiteren Körper läuft. Seine Gestalt ist ebenfalls annähernd kugelförmig. Aber seine Gravitation reicht nicht aus, um seine Umge-bung zu bereinigen. Er darf außerdem kein Satellit (Mond) eines Planeten sein!

Kleinkörper der Sonnensystems im Oktober

Keine Planetoiden heller als 9mag sichtbar.

IAU-Definition für den Begriff „Kleinkörper des Sonnensystems“ (IAU: Internationale Astronomische Union): Kleinkörper des Sonnensystems sind alle weiteren die Sonne umlaufenden Körper, die nicht Planet oder Zwergplanet sind. Der Begriff „Kleinplanet“ sollte nicht mehr verwendet werden.

Meteorströme

Die Delta-Draconiden haben ihr Maximum um den 8.

Ferner treten den ganzen Monat über die Orioniden auf mit einem Maximum um den 22. herum.

Vom 14. bis 27. treten die Epsilon-Geminiden in die Erdatmosphäre ein. Ein Maximum liegt um den 18.

Vom 19. bis 27. erreichen uns die Leonis-Minoriden.

Ein weiterer wenig auffälliger Strom sind die nördlichen und südlichen Tauriden.

 

DER STERNENHIMMEL IM OKTOBER 2025

1. Der Sternenhimmel
2. Objekte für Fernglas und Fernrohr
3. Sternbildportrait: Pisces, (Psc), die Fische
4. Einzelne Sterne in den Fischen

1. DER STERNENHIMMEL

Mitte Oktober beherrschen den herbstlichen Himmel die Sternbilder Wassermann, Pegasus, Fische, Dreieck, Widder, Andromeda und Cassiopeia. Der Osthorizont hat den Winterhimmel freigegeben und wir sehen bis auf Sirius schon den größten Teil des Wintersechsecks: Prokyon im Kleinen Hund kommt eben über den Horizont. Im Westen sind dagegen nur noch die Sterne des Sommerdreiecks zu sehen. Die Milchstraße geht aber immer noch hoch durch den Zenit. Nur, dass jetzt der schwächere Winterteil der Milchstraße zwischen dem Ostpunkt und dem Zenit liegt. Zwischen dem Fuhrmann und dem Polarstern steht das schwache Sternbild „Camelopardalis“, die Giraffe. Der Pegasus hat eben den Meridian passiert. Unter ihm ziehen sich die Fische dahin. Eine Ellipse aus Sternen ist südwestlich des Pegasus-Quadrates schön zu sehen, die zweite nicht ganz so deutlich unterhalb von Beta Andromedae. Der südlichste Stern 1. Magnitude, Fomalhaut (arab. Fom al Hut. „Maul des Fisches“), der Hauptstern des Südlichen Fisches (Piscis Austrinus), nähert sich bereits wieder dem westlichen Horizont.

In der Zone zwischen den schwachen Sternen der Fische und dem Horizont findet sich das Sternbild Walfisch oder „Cetus“. Es ist jetzt am besten zu sehen. Zwischen Cetus und Orion finden sich am Himmel nur noch die schwachen Sterne des Flusses Eridanus. Der Eridanus enthält kaum Sterne heller als 3.5 mag. Am Himmel gibt es bei schlechter Sicht also eine „Eridanuslücke“. Wegen dieser schwachen Sternbilder des Herbsthim-mels nehmen wir eigentlich nur das Pegasusquadrat am Herbsthimmel wahr und beachten weniger die vielen schwächeren Sternchen, die immerhin drei große Sternbilder bilden: Cetus, Pisces und Eridanus.

Drehen wir uns nach Norden, so sehen wir das Sternmuster des großen Wagens (Teil des Sternbilds „Großer Bär“) mit der Deichsel zum Horizont hinweisend. Von jetzt an strebt er wieder höheren Stellungen zu. Mit dem langsamen Aufsteigen der Wintersternbilder über die folgenden Monate kommt immer mehr von der Zone zum Vorschein, die „unterhalb“ der Wagendeichsel liegt: Die Galaxienhaufen in Coma Berenices und Virgo, die am Winter- und Frühlingshimmel zum Beobachten einladen.

2. OBJEKTE FÜR FERNGLAS UND FERNROHR

M74 ist eine der schwierigsten Objekte im Katalog von Charles Messier. Sie steht dicht neben Eta Piscinum in Richtung auf Gamma Arietis zeigend. Ihre Oberflächenhelligkeit lässt sich vielleicht noch mit der ähnlich schwachen M101 vergleichen.

NGC 7537 und 7541: Ein schönes Galaxienpaar, das im 8-Zöller schon „kommen“ sollte. Das Paar steht bei RA 23h 14,7m und Dekl. +4,53 Grad 1,25 Grad nördlich des Sternes Gamma Piscinum.

NGC 128 ist ebenfalls für 8-Zöller interessant. Sie ist das hellste Mitglied einer 5er-Gruppe von Galaxien. Sie liegt in „10-Uhr“-Richtung (also nordöstlich) 1,25 Grad von dem Stern 44 Piscinum entfernt.

NGC 383-Gruppe: Hier sind 17 Galaxien auf 1,6 x 1 Grad verteilt. Dies ist vielleicht für ambitionierte Astro-fotografen interessant. In dem Buch „The Night Sky Observer’s Guide“ befindet sich auf Seite 324 eine schöne Aufnahme. Bei guter Einnordung der Montierung sollte es schon gelingen, die Galaxie oder auch einige ihrer Partner mit einer gewöhnlichen Digicam abzulichten.

Wolf 28 ist ein weißer Zwerg mit dem Namen „Van Maanen’s Star“. Er ist mit 12,3 mag auch für 8-Zöller er-reichbar!

3. STERNBILDPORTRAIT: DIE FISCHE (PSC)

Den Fischen liegt eine weniger bekannte als Andromeda/Cetus, aber nicht undramatische Legende zu
Grunde. Die mythologischen Wurzeln lassen sich auf den Euphrat zurückverfolgen. Wie bei einigen anderen Sternbildern auch, haben die Griechen hier alte Grundlagen der Sumerer übernommen. Nachdem die Titanen im Kampf um die Macht besiegt und von Zeus in die Unterwelt verbannt worden waren, gebar die Mutter Erde (Gaia) ein monströses Wesen namens Typhon. Es gibt verschiedene Beschreibungen, wie es ausgesehen haben soll. Hesiod beschreibt es als ein Tier mit hundert Drachenköpfen. Aus den Augen jedes Kopfes sprühte Feuer. Jeder Kopf schien unterschiedliche Laute hervorzubringen. Die Götter um Zeus sahen sich nun einer ultimativen Bedrohung ausgesetzt. Die Quellen berichten, dass u. a. auch Aphrodite mit ihrem Sohn Eros in einem Versteck Schutz suchen musste. Beide versteckten sich in der Schilfzone des Euphrat. Zwei Fische kamen herbei um sie in Sicherheit zu bringen. Andere Quellen beschreiben, dass beide sich in Fische verwandelten.
Eine weitere Variante besagt, dass Aphrodite die Nymphen laut um Hilfe angerufen haben soll, worauf sie mit Ihrem Sohn ohne Zögern ins Wasser gesprungen sei. Erst hierauf seien dann die zwei Fische erschienen.
Für das Band, das die Fische am Himmel miteinander verbindet, hatten die Griechen offenbar keine Erklä-rung. Es bleibt im Dunkel, was das Band zu bedeuten hat.

Der unten dargestellte Himmelsanblick auf der Karte gilt für den 15.10. ca. 22h, 31.10. ca. 21h, 15.11. ca. 20h usw. Die Karte wurde erstellt mit Guide 9.0

4. EINZELNE STERNE IN DEN FISCHEN

Alpha leuchtet bläulichweiß mit 3,8 mag und 140 Lichtjahren Entfernung. Er wird auch Al Rischa oder Al Rescha (Strick oder Band) genannt. Die Araber nannten ihn außerdem Okda oder Kaitain.

Beta leuchtet bläulich mit 4,5 mag Helligkeit und ist 500 Lichtjahre entfernt. Seine arabische Bezeichnung lautet Fum al Samakah, Maul des Fisches. Beta markiert die westlichste Spitze des westlichen Fisches.

Delta ist 4,4 mag hell mit gelblicher Färbung. Er ist 310 Lichtjahre entfernt. In Bayers Aufzeichnungen hat er ähnliche Titel wie Alpha. Gemeinsam mit Delta, Alpha, Epsilon, Zeta, Mü, Nü und Xi bildete dieser Stern bei den Chinesen Wae Ping, die gerollte Leinwand.

Eta leuchtet gelblich mit 3,6 mag bei 300 Lichtjahren Abstand. Laut des deutschen Orientalisten J. Epping könnte dieser Stern das erste ekliptikale Sternbild der Babylonier gewesen sein: „Kullat Nunu“, das Band der Fische. Ein Hinweis auf die Übernahme durch die Griechen und das Alter dieser Konstellation. Dieser Stern bildete mit Kappa und Lambda bei den Chinesen Yun Yu, die Wolke und der Regen.

Quellen:

Himmelsjahr 2025, Kosmos-Verlag
Sternbilder und ihre Mythen, Springer-Verlag
Starnames -Their Lore and Meaning, Dover Publ. Inc.
Atlas für Himmelsbeobachter, Kosmos-Verlag
The Night-Sky Observers Guide, Willmann-Bell Inc.
Sterne erzählen, Walter-Verlag

Viel Spaß beim Beobachten!